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Steuer-geschichte(n) – Mandantenzeitschrift tatort:steuern

Kompakt

Steuer-geschichte(n)

Steuern zu zahlen, gehört so selbstverständlich zu unserem Leben, dass sich wahrscheinlich kaum jemand fragt, wann und von wem sie überhaupt erfunden wurden. tatort:steuern begibt sich für Sie auf die Reise in die Geschichte.

Nachdem die Entwicklung der ersten Staatsformen eine grundlegende Voraussetzung für die Eintreibung und Verwaltung der Steuern war, musste die Finanzierung des Staatswesens organisiert werden. Die ersten Staaten Europas waren dabei Griechenland und das Römische Reich. In beiden wurden zunächst die indirekten Steuern erhoben. Das waren vornehmlich Zölle sowie Wege- und Nutzungsgelder.

Das System der indirekten Besteuerung wurde an Steuerpächter übertragen, und zwar hauptsächlich aus zwei Gründen: Zum einen wurden die fiskalischen Aufgaben dezentralisiert, und zum anderen unterstützten die Pächter, die meist sowieso schon reiche Bürger waren, Wettkämpfe oder Theateraufführungen – allerdings nur, wenn sie als Gegenleistung gewerbsmäßig Steuern eintreiben durften. Heute kennen wir das als Outsourcing und Sponsoring.

Der Gewinn für die Pächter ergab sich, wenn in ertragreichen Jahren die Einnahmen teilweise beträchtlich die zu entrichtende Pacht an den Staat übertrafen. Es verwundert heute sicher nicht, dass dieses System durchaus anfällig für Misswirtschaft und Korruption war.

Unter der Herrschaft von Kaiser Augustus in den Jahren 30 vor bis 14 nach Christus kam es dann zu einer grundlegenden Steuerreform. Man begann, die Steuerpflichtigen zu zählen, zunächst im Römischen Reich selbst und schließlich auch in den römischen Provinzen. „… dass alle Welt sich schätzen ließe …“ – so werden wir in jedem Jahr zur Weihnachtszeit an diesen wahrscheinlich ersten Zensus erinnert. Ziel war es, genau zu wissen, wen man besteuern konnte. Zusätzlich wurde ein Katastersystem entwickelt, anhand dessen der Grundbesitz erfasst wurde. Von den unzähligen Steuerarten wurden aus der Kopfsteuer (tributum capitis) und der Grundsteuer (tributum soli) die höchsten Steuereinnahmen generiert.

Quelle: Der Zehnte – ein Streifzug durch die Steuergeschichte | bpb.de

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