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Steuer-geschichte(n) – Mandantenzeitschrift tatort:steuern

Kompakt

Steuer-geschichte(n)

Steuern zu zahlen, gehört so selbstverständlich zu unserem Leben, dass sich wahrscheinlich kaum jemand fragt, wann und von wem sie überhaupt erfunden wurden. tatort:steuern begibt sich für Sie auf die Reise in die Geschichte. (VIII)

Mit der Französischen Revolution 1789 kam die Idee der Gleichheit auf, teilweise motiviert durch Unzufriedenheit mit dem bestehenden Steuersystem. Die Aufklärung brachte den Gedanken voran, dass Steuern allgemein und gleichmäßig sein müssen, angepasst an die finanzielle Leistungsfähigkeit der Menschen. Diese Idee fand zuerst in England während des Liberalismus Anklang, wo Wirtschaftsfreiheit und individuelle Leistungsfähigkeit betont wurden.

David Ricardo, ein britischer Ökonom, und Adam Smith, ein Staatsrechtler, waren wichtige Stimmen dieser Zeit. Ricardo meinte, dass Steuern die wirtschaftliche Leistung nicht dauerhaft beeinträchtigen dürfen, während Smith bereits 1776 vier Grundprinzipien für Steuern aufstellte: Sie sollten die Wirtschaft nicht behindern und niemanden

davon abhalten, Geschäfte zu machen, die vielen Menschen Arbeit und Einkommen bieten. Smith wollte Profite und Löhne steuerfrei lassen und schlug stattdessen eine Steuer auf Grundrenten vor. Ricardo lehnte eine allgemeine Einkommensteuer ab und bevorzugte eine Getreidesteuer, ergänzt durch Steuern auf Grundrente und Kapitalzins, um negative Effekte zu vermeiden.

Trotz dieser theoretischen Überlegungen führte die finanzielle Notwendigkeit in England Ende des 18. Jahrhunderts zur Einführung der ersten allgemeinen Einkommensteuer in Europa. Dieser Schritt hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Steuersysteme, auch in Deutschland, das damals noch kein Einheitsstaat war. •

Quelle: Der Zehnte – ein Streifzug durch die Steuergeschichte | bpb.de

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